„Tue Gutes und rede gerne und viel darüber“ – das hatte sich Jakob Strobel y Serra so sicher nicht gedacht, als er im August 2013 in einem Artikel der FAZ die Moselochsen ins Leben rief.
Er erhitzte die Gemüter und hat dennoch Gutes getan.
Sicher, die Moselaner waren über den Artikel nicht sehr begeistert. Und dennoch haben sie kritisch hinterfragt, was wirklich dran ist am Mosel-Ballermann, dem muffigen Charme, den
Schmuddel-kindern an Deutschlands schönstem Fluss, den Schnitzelparadiesen und Bierkaschemmen in einer kunstvollen Kulturlandschaft, die ihresgleichen sucht. Er beschrieb auch ein Gesamtkunstwerk
aus Wasser und Wein, welches offensichtlich zu einem Amüsierrevier sämtlicher Kegelclubs zwischen Rhein, Ruhr und Amstel verkam.
Die einzige Charakterrebsorte schienen ihm die entwaffnend liebenswerten, aber kolossal stur-
köpfigen Moselmenschen zu sein – eben jene Moselochsen.
Aufgerüttelt durch diesen Artikel haben sich die „Moseljünger“ vielleicht an Hermann Hesses Zitat erinnert „Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr!“
Im Frühjahr 2014 haben sich erstmals im Weingut Markus Molitor einige Mosel-Winzer mit Spitzenköchen der Region der Presse gestellt um zu zeigen, dass die Medaille Mosel zwei Seiten hat. Angetrieben vom großen Erfolg dieser Veranstaltung hat sich ein Kompetenzteam gefunden und kurzerhand die Veranstaltung „Mythos Mosel“ ins Leben gerufen.
Wir von der Redaktion haben uns diesem Jahr auf der bereits zweiten Veranstaltung persönlich vor Ort von der hohen Qualität dieses in Deutschland bisher einzigartigen Events, der Authentizität der Winzer und der aussergewöhnlichen Qualitäten der Weine entlang der Mosel überzeugt.
Dass die Moselaner zwar stur weiter ihren Weg in Bezug auf Qualitäten back to the roots gehen, aber längst keine Moselochsen mehr sind, davon werden wir in der kommenden Ausgabe von "TheCulinarian-das Magazin" ausführlich berichten.